Erhard Meyer-Galow, 2011: Leben im Goldenen Wind. Jetzt bin ich endlich mal da! – Reifungs-und Transformationsprozeß eines Top-Managers; 432 Seiten, zahlreiche lllstrationenvon Doris Karner-Klett; Festeinband; 17 x 24,5 cm; Frieling-Verlag, Berlin; Eine Marke der Frieling & Huffmann GmbH, Rheinstraße 46, D 12161 Berlin. ISBN 978-3-8280-2946-0.
Den sehr verehrten, lieben Autor, Professor Dr. Erhard Meyer-Galow (*Frankfurt am Main 1942 – www.ligw.de), war im Jahre 2011 Gast des PCW Presse Clubs Wiesbaden in der Villa Clementine. Dieser Lord, ein herzhafter himmlischer und irdischer ´Brotgeber´, beeindruckte mich zutiefst. Das führte dazu, daß er mir das hier vorzustellende Buch: „Leben im Goldenen Wind” verehrte und anvertaute. Darin schrieb er: „Für Günter Stahl in herzlicher Verbundenheit *** Jeder Augenblick IST Goldener Wind! Erhard Meyer-Galow, Dezember 2011“. Zudem beehrte er mich mit einem Brief (Eingang 12.2.2011). Darin deutete er an, dass er sich insbesondere über eine Rezension freute.
Heute am 24.1.2015 konnte ich mit dem noblen Buch-Autor in Essen telefonieren. Dabei entschuldigte ich mich herzinniglich, daß ich erst jetzt – wegen verschiedener Lebens-Umstände – nach langer Zeit zu Buchbesprechung komme. *** Beim Durchschauen des anregenden Buches kam ich auf den Gedanken, dieser außerordentliche Aufklärer und Humanist sollte für die „Humboldt-Gesellschaft e.V.“ (Präsident Univ.-Prof. Dr. Peter Nenniger, Landshut 763) und zudem insbesondere für den "Akademischen Rat" (Univ.-Prof. Dr. Dr. Dagmar Hülsenberg, Ilmenau, FS Thüringen 764) geworben werden. Außerdem war ein wesentlicher Lehrer von E. Meyer-Galow Karlfried Graf Dückheim (1896-1988; S. 65 mit Portrait Foto)765 .
Das Vorwort verfaßte Williges Jäger, *Hösbach 1925, der ist ein Benediktiner, Zen-Meister mit dem Namen Kjo-un-Roshi, ein Mystiker. Der lobt das Buch. Der Text von Erhard Meyer-Galow zeigt uns eine letztliche Erfahrungs-Ebene, die unser ICH im Augenblick, im Hier und Jetzt übersteigt. Das Werk ermuntert zum eigenen Aufbruch. Dabei ist/sind der / die Augenblick(e) in der Zeit (mit Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft nach Gottfried Wilhelm Leibniz und A.M. Klaus Müller, ...) von außerordentlicher Bedeutung. (Als Bauingenieur kann ich das Phänomen der Zeit nicht leugnen!) ... Dieses manifestiert den immerwährenden „Goldenen Wind” in der oft schwer erträglichen Wirklichkeit mit Gebrechlichkeiten, Krankheiten, Tod, ... . ... Die mutig zu ertragenden Lebenskrisen führen zum Besinnen, zur Buße, zur Metanoia, Shub , ... – und somit zum Auf-ER-Wecken, Auf-ER-Stehen mit neuem Lebensmut.
Die Witwe Edith Richter *Brilli von dem sel. Schriftsteller Dr. Franz Richter 766 zu Wien meinte kürzlich: Eigentlich muß ich dankbarsein, wenn mich Schmerzliches trifft, denn Sch-merzen läutern mein komplexbös-gutes Wesen – hin zum Guten. Zudem stellte Sokrates 767 fest: Ich unterhalte mich mit dem schönen und vornehmen Edelmann Alkibiades, damit sich dieser bessert. So halte ich es prinzipiell mit allen Menschen.
Walter Schwery 768 ist ein Verfasser von zwei in den „Literaturhinweisen“ (S. 430) Büchern. Der von Menschen oft strapazierte Begriff „Glück“ (etymologisch von Gelingen) beschäftigt den Autor. Dabei zitiert er den Volksmund: „Glück und Glas, wie leicht bricht das.“ (S. 9). Aber zum Gelingen eines Unternehmens gehört ein Gewinnen von guten Dämonen, von Eudämonie. 769 Das heißt: ein Vorhaben soll letztlich GUTes mehren – und gewiß nicht das Gelingen einer Kriminalität, eines Verbrechens.
Hervorgehoben wird das wegweisende Denken des Friedens- Nobel-Preisträgers, S.H. der XIV. Dalai Lama (* Tibet 1935). Der kündet: In unsere Rationalität ist vor allem Mitgefühl, Fürsorglichkeit, Anteilnahme, ... einzubringen.
Das führt zu Wegen des FRIEDENs.770 Davon ist der noble E. Meyer-Galow überzeugt. Das bestimmt den Inhalt des lebendig erarbeiteten vorliegenden Bandes. Seine Grundgedanken enden mit einer gescheiten Sentenz von Karl Valentin (1882-1948): „Ich muß jetzt mal nach Hause gehen, um nachzusehen, ob ich überhaupt da bin.”
Das läßt einen so schmunzeln, daß man beherzt auf eine Reise nach Innen geht!
Das Buch ist in 32 Abschnitte, und zum Teil mit Unterkapiteln gegliedert. Nun will ich bemüht sein, auf einige dieser Kapitel (ohne vorgegebene Nummerierung) einzugehen.
Der erste Abschnitt lautet: „Unsere Einengung entgrenzen“ (S. 13-17). Dabei geht es unentwegt um ein Aufblenden durch augure. Das ermöglicht ein Auf-Blenden, Auf-Hellen. Das läßt Kompetenz, Vollmacht, Verfügungsbefugnis, ... gewinnen. Außerdem läßt dieses Blick- und Horizont- Erweitern die System-Strukturen, -Elemente in deren Kontext erkennen. Das bezeugt das Grundverständnis von Religion (religere, lat.): Es ist alles miteinander verknüpft, vernetzt, ... (sh. S. 18 – wie auch bei einem Teppich 771). Durch ein Erweitern des Gesichtskreises ist es zudem möglich, den URGRUND von Sein, Dasein in den Blick zu bekommen. Durch unselige Überschlauheiten haben wir uns vom URQUELL, UNFAßlichen GUTEn getrennt. Es gilt nun ein Leben lang: Diese unkluge Absonderung auf sensibel kluge Weise zu überwinden.
Das ist der Kern und die Aufgabe des vorliegenden Buches! Das soll schließlich helfen, Depressionen, Hoffnungslosigkeit zu überwinden, indem dem UNERMEßlichen herzhaft entschieden unentwegt zu ge-loben, zu vertrauen ist. Es geht dabei um ein unermüdliches Anstreben von Wahrheit, aletheia (gr.). Die ergibt sich aus dem Erkennen der weitgehenden Identität von „Sein und Denken“ (Werner Berg zum Freudenberg).
„Dieses Buch wird ihr Übungsbuch“ (S. 17-19). Anfangs zitiert der Autor einen Satz: „Es wäre wunderbar, wenn Sie sagen könnten: „Mein G´tt, bin ich froh, daß ich mich nicht ständig nur um mein äußeres Wachstum kümmern muß, sondern mein jetzt wesentlich wichtigeres inneres Wachstum zulassen kann, das dann die Wunden des äußeren Wachstums heilen kann und zukünftige Wunden verhindert!”
„Der Weise sucht, was in ihm ist, der Tor, was außerhalb“, sagt Konfuzius.
Menschen sollen „Trost erfahren und FRIEDE finden“ . ... Der Autor ist vielfach vom ZEN beeinflusst und fragt nun nach dessen Bedeutung: ZEN (jap.) kommt vom chinesischen CHAN, und zudem von CHAN´NA. Das ist vom Sanskritwort übersetzt: DHYANA. Das bedeutet: „Zustand der geistigen Versenkung“. Diese Situation gibt es in allen Religionen. Dabei soll die je eigene G´ttheit erfahren werden.
Bedeutsam ist HÖREN. Im englischen Wort Herz, heart steckt hear , hören, ear , Ohr und art Kunst. ... Der Autor erkennt den grenzenlosen und gefahr-bringenden Egoismus der Menschen. Der ist zu überwinden. Dabei hofft EMG , daß er mit Hilfe des Buches mehr Menschen als durch Gespräche erreichen kann. *** Ja – Himmel mögen sich Menschlein erbarmen!
„Weltkrise“ (S. 20-34).772 ... Eine kleine Kritik: Im ersten Absatz von Seite 20 wird das Verbum „glauben“ benutzt; das sollte aber besser heißen „annehmen, meinen oder: für möglich oder wahrscheinlich halten, ...”.
Die GOLDENEN JAHRE wirken im Wirtschaftswunderland 773 nicht nachhaltig. Die falsch unseligen Denk- und Verhaltens-Prämissen waren, sind: MEHR WISSEN – MEHR KÖNNEN – MEHR HABEN - ... . Das führt zu fehl-geleiteten ICHen, EGOISTEN, ... zur unermeßlichen GIER, und landet schließlich im Ungemach! - in der WELTKRISE. Zudem ist ein falsch orientiertes und ungut geleitetes ICH ein Bremsblock, Eine Verriegelung für Wege ins Innere. Solche Quer-Riegel stellen sich heraus aufgrund von irreführenden Ideologien, Lebenseinstellungen, wie Atheismus (wie kann man gegen ein unfaßlich höchstkomplex GUTes sein? – auch wenn es nicht größer als ein ´Senfkorn´ ist.) , Nihilismus (nach Martin Heidegger gilt: Das Nichts nichtet! Das darf um der Himmel willen nicht sein! Liebe, Leben ER-blüht aus dem Sein - und nicht aus dem Nichts!) , Hedonismus (Ein luci-ferisch, licht-tragendes Vordergründiges führt nicht zu Lieben, Leben!) , Mammonismus (ein Verehren von Götzen führt ins Nichten! ...) , Utilitarismus (übertriebenes Nützlichkeitsdenken verführt zum Ausblenden von zentralen Seins-, Lebensbereichen. ...), …
Banken wurden gerettet. Das beeindruckt keinen Banker. Deren Reputation ist dahin. ... Das Spiel der Gier, der Zerstörung geht dennoch ungebremst weiter. ... Das Vertrauen ist verspielt. ... Die EUFinanzminister haben „ein neues Netz zur Absicherung weiterer Finanzsaltos als Freibrief“ geknüpft, um munter so weiterzumachen wie bisher (S. 23). Das heißt: die nächste gigantische Bankenkrise steht vor der Tür. +++ Das bedeutet als Fazit : „Im [vordergründig] materiellen Bereich droht uns der Kollaps. Die Ausrichtung der Fokussierung auf ausschließlich äußeres Wachstum ist auf der Strek-ke geblieben“ (S. 23) . ***
Eine Anregung: Das Hervorbringen eines Glossars ist wünschenswert, um die Bedeutung von Ausdrücken, Begriffen, Worten, ... schnell ER-fassen zu können, wie bei CDS´s, bail-out -Klausel, No -Bail-out -Prinzip, Maastricht- Kriterien, ... . +++
Leider ist das Wachsen, Entfalten der inneren Werte auf der Strecke geblieben. Hierzu ist ein Text von John Steinbeck zitiert (leider ohne Quellenangabe) : „Bewundernswerte menschliche Eigenschaften wie Güte, Gro.zügigkeit, Offenheit, Ehrlichkeit, Verständnis und Gefühl sind in unserer Gesellschaft Begleiterscheinungen des Versagens. Charakterzüge, die wir verachten, wie Gerissenheit, Habgier, Gewinnsucht, Gemeinheit, Geltungsbedürfnis und Egoismus hingegen sind Merkmale des [gar vordergründigen] Erfolgs. Und obwohl man die Qualität der ersteren bewundert, begehrt man die Erträge der letzteren.“ (S. 23).
Diese und ähnliche Feststellungen fordern uns auf, gegen die inneren Dämonen (wie nach F.M. Dostojewski) unentwegt zu kämpfen. Das heißt mit anderen Worten: Wie müssen den Schöpfungsprozeß im eigenen Innern fortführen, um das innerlich Verwirrte, das Chaotische in unfaßlich GUTes zu verwandeln. Das ist aber notwendig, um die anstehenden Herausforderungen mit Anstand bewältigen zu können. Auf Seite 25 stellt E. Meyer-Galow fest: „Und nur so können wir Frieden finden trotz aller [drohender] Verschlechterungen im materiellen Bereich, der uns doch in jungen Jahren so immer so wichtig war.“ . Zudem kommt mir der Gedanke: Das Nord-Süd-Gefälle wird sich wie bei „kommunizierenden Röhren“ (wie bei IMV Individuellem Motorisiertem Verkehr und ÖV Öffentlichem Verkehr nach Dr.-Ing.habil. Gerhard Scholz, Düsseldorf, Neuss) mehr oder weniger zwangsläufig einebnen.
E.M.-G. zitiert noch den Religionsphilosophen Raimund Panikkar (* Barcelona 1918, + Tavertet, Prov. Barcelona 2010; Wiki): „Der Mensch der Zukunft wird [aus Liebe] ein Mystiker sein oder er wird überhaupt nicht sein” (S. 25). ...
Meinhard Miegel (* Wien 1939 - ein Freund von MP a.D. Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, Dresden, FS Sachsen) fordert in seinem Buch „Epochenwende“ ein entschiedenes Überdenken von zeitbedingten und zu kurz greifenden Ideologien, wie quantitatives Wachstum, Wohlstand, Ausschöpfung von Ressourcen, ... . Erhard Eppler fordert schon seit vielen Jahren ein qualitatives Wachstum. Mich wundert, daß die sogenannten Wirtschaftsweisen offensichtlich nicht fähig sind, anstehende Probleme nicht gründlich genug zu hinterfragen und gar Problemlösungen herzhaft anzustreben. Zudem hat E. Meyer- Galow noch ein weiteres Buch von M. Miegel „EXIT – Wohlstand ohne Wachstum“ (2010) hervorgehoben. Das ist in der angelegten Breite sehr studierenswert! Abschließend hebt der Autor noch einen ARD-Film vom 23. Dezember 2009 über Alexander von Humboldt hervor. Dabei geht es um ein notwendiges Suchen nach Spiritualität.
Eine Anmerkung. Es ist sehr erfreulich, daß ich mit dem s.v. Präsidenten Univ.- Prof. Dr. Peter Nenniger, Landau, den noblen Herrn Professor Dr. Erhard Meyer-Galow für die Humboldt-Gesellschaft e.V. gewinnen konnten; er soll Mitglied des „Akademischen Rates“ (Koordinatorin: Frau Univ.-Prof. Dr. Dr. Dagmar Hülsenberg, TU Ilmenau, FS Thüringen) werden.
Das nun heraus zustellende Kapitel lautet: „Weniger Wohlstand und mehr Wohl-Ergehen“ (S. 35ff). Der ZEN-Meister Ummon (865-949) postuliert: „Tag für Tag ein guter Tag!“ (S. 35). Der ZEN-Meister erkennt: Zeit ist bloßer Ablauf, die aber nicht der Wirklichkeit entspricht. Daher fordert die Poetin Ella Wheeler Wilcox (1850-1919): „Sei einfach still“ (S. 35). ... Zudem zitiert er noch ein Gedicht von dem muslimischen Mystiker Dschelal el-Din Rumi (* Balch, heutiges Afghanistan 1207, + Konya, Anatolien 1273).
Auch nach jüdisch-christlicher Weisheit in der Genesis sagt der UNERMEßliche: Die Schöpfung ist gut! *** - trotz Schmerzen, Leiden gibt es dennoch Samenkörner von Güte, FRIEDE.
Es folgt der Abschnitt „Das wahre Ziel“ (S. 38f). Ein Gedicht von Chung Tse (365-290 v.Chr.) tröstet, indem wir locker und ohne Grimm Wege der Zuversicht gehen, um furchtlos zuversichtlich Leben und Sterben zu ertragen. *** Es folgt noch ein Poem von ZEN-Meister Karl Obermayer zu Wien (* 1939 – katholischer Priester): „Die letzte Wirklichkeit ist immer etwas, / was im Menschen selbst gegenwärtig ist, / nicht irgendwo außerhalb seiner selbst.“
„Der Goldene Wind“ (S. 40ff – mit faszinierender Tusche-Zeichnung auf S. 41) ist der Herbst des Lebens. Und man kann wohl sagen, daß nach Williges Jäger alle produktiven Utopien, alle Konzepte, Vorstellungen verschwinden, 727 weil wir uns am Lebensende einer UNFAßlichen Wirklichkeit als Gold als Gold im EWIGen nähern.
Zwei kleine Geschichten“ (S.43ff). Es erstaunt, daß kleine Geschichten, Erlebtes und Erträumtes zum nachhaltigen Wegweiser von Leben werden.
„Mein eigener Lebensweg vom äußeren zum inneren Wachstum“ (S. 46-63). Hier kann nur angedeutet werden, daß der Autor trotz mancher Niederlagen, Schmerzen eine bewundernswerte ´Auferstehung´ und Menschwerdung realisieren und erleben kann.
„Meine vier Weg-Weisen“ (S. 64-74) waren Karlfried Graf Dürckheim (* München 1896, + 1988), Williges Jäger (* 1925), (Krebs-)Arzt Robert Fahlbusch (* ..., + 2006) und Psycho-Analytiker Walter Schwery (* Brig, Schweiz 1927). ... Es ist für Erhard Müller-Galow ein außerordentliches Geschenk, daß ihm so fruchtbringende Begegnungen mit den vier Wegeweisen geschenkt ist. Auch Leser werden beschenkt, wenn sie dieses Kapitel lesen. *** Hervorheben möchte ich doch den förderlichen Umgang mit dem ´Schwarzen Bruder/Schwester ´in uns. Der darf nicht verdrängt werden! Ich konnte wohl etwas lernen: Die dunklen Schatten in uns sind im bewegt frommen Lebensprozeß in Gutes umzuwandeln. ***
„Das Wesentliche im Leben“ (S. 76ff) ist zu erkennen, daß wir Menschen von einem doppelten Ursprung her lieben, leben (nach Kf. Graf Dürckheim), existieren. Und daß wir Menschen prinzipiell bipolar angelegt sind (nach Williges Jäger; Herbert Kessler, ...). Aber vordergründig werden wir im Lebensprozeß durch multipolare Beziehungen bestimmt (Wolfgang von der Weppen). Diese Multipolarität hat schließlich in die fundamentale Bipolarität im Urgrund des SEINs einzumünden.
Für „Körper [Leib] – Seele - Geist“ (S. 79) ist unermüdlich ein GANZWERDEN anzustreben. Leider beziehen wir uns auf Ausschnitte, Ebenen von Dasein, wie sich das bei ärztlichen Behandlungen zeigen kann.
„Das NICHT-BESCHREIBBARE” (S. 80-83) – im Kontext mit der Schwester, Frau Helga Simon-Wagenbach*Meyer -Galow . ... Herauspicken möchte ich die Feststellung von Roland Ropers , daß dies (Tag) und deus (G´tt ) etymologisch zusammenhängen. Dies wird andeutungsweise bestätigt in: Wolfgang Pfeifer, Ltr., 2012: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen; Edition Kramer, Koblenz, S. 1406: gotisch-griechisch: Dagis-theos, Tag – G´tt.
Die Dame Helga liebt zudem die Quellen der indischen Weisheitslehre, wie Sanskrit, die Veden , das Vedanta (das Ziel, das Ende des Veda, des heiligen Wissens); die Upanishaden . ...
Nun ist höchst bewundernswert, wie die Schwester des Autors eine so bemerkenswerte innere Entwicklung geschenkt ist. Vieles wäre hervorzuheben, wie zu G´tt , „Das Göttliche”, Achtsamkeit, GEIST, Sunya (Leere), Punya (Fülle); ... „kooperatives Hintergrundfeld, das eine Potentialität hat“ (Hans Peter Dürr, * Stuttgart 1929, + München 2014; wikipedia), ... .
„SELBST oder ICH – Ein tragisches Mißverständnis“ (S. 84-90). ... Das Tragische, die Bocksprünge entstehen cum grano salis dadurch, daß das begrenzte ICH nicht zum SELBST als dem Wirklichen, dem GÖTTLICHEN vordringen kann. ... Nach Charles de Secondat Baron de MONTESQUIEU (1689-1755) haben alle klugen Menschen, Weisen, wie die Aufgabe, das Leben mit Leichtigkeit zu meistern. Auch Literaten sind prinzipiell zu Heiterkeit, Lebensfreude, Humor, ... verpflichtet. Es ist also un-ER-schrocken ein göttliches Leben anzustreben. ... Auch Hermann Hesse war ein WISSENDER und WEISER. „Jede Lebensstufe soll blühen, und die Weisheit und Tugend auch“ (S. 87).
„Die wesentliche Wirkkraft heißt LIEBE“ (S. 91). ... Der weitere Urgrund für ein evolutives Entfalten ist die LIEBE. „DIE LIEBE IST DIE WIREKKRAFT DES UNIVERSUMS“ Lebensmotto kann nur heißen: Das eigentlich zentrale Lebensmotto lauter „Amo ergo sum – ich liebe und lebe, also bin ich!“ ... Ja - Liebe und Leben ist ein großes Risiko! Aber ein Lieben und Leben ist nur mit Herzensmut, mit Courage zu ER-halten, zu gewinnen. Hier erfreut zudem, daß der Autor sich insbesondere mit dem Denken des Meister Eckhardt auseinander gesetzt.
„Wie man sein Leben einteilen kann“ (S. 92ff) – wie insbesondere nach Williges Jäger in „Ausbildung – Beruf und Familie und Älterwerden“. Aber es gibt noch andere Ansichten, wie die von Julia Onken: 7-Jahr-Zyklen; Bill Plotkin: Leben in vier Sektoren, Matthieu Ricard; Erhard Meyer-Galow; ... . ... E.M.-G. zitiert noch Hermann Hesse, aus „Glasperlenspiel”: „Jedem Anfang wohnt ei Zauber inne, / der uns beschützt und der uns hilft, /zu leben.“ ... Das ist ein kluger Gedanke; der bedeutet: In jedem Augenblick haben wir uns so anzustrengen, daß wir den Liebes- und Lebenszauber durch klug schöpferisches Denken immerzu erneuern können und sollen.
Allerdings erscheint es mir notwendig zu sein, die Aussage von Seneca (um 4 v. Chr., 65 n.Chr. zum Suizid von Kaiser Nero gezwungen!):
„ALTER IST VERÄNDERUNG Es ist ein Grund zur Freude, daß wir (so hoffen und bitten wir) nicht den Tod sondern das (ewige) Leben im Hier und Jetzt und in der Zukunft gnadenvoll gewährt erwarten dürfen. Das Lieben ist großteils vorbereitet durch ein ER-fahren von Glück-Seligkeit. Was aber von unserm Leben hinter uns liegt, ist ein schon ER-tasten-dürfen vom Saum der H-immel. +++ ***
Daher stimmt der Satz: „Tempora mutantur, et nos mutamur in illis“ (S. 94).
Goldenen Wind“ ist auf ein Vermehren von Sinn im DASEIN gerichtet. Und Sinnhaftigkeit setzt voraus, daß wir im Konnex mit der Noossphäre nach Pierre Teilhard de Chardin in einem fruchtbaren Verhältnis und Austausch befinden. ... Dieser Abschnitt ist besonders lesenswert und tröstlich. Der mündet in einer beherzenswerten Sentenz von Willigis Jäger : „Und so gibt es weder Alter noch Tod / noch ein Ende von Alter und Tod“ (S. 99). Es möge uns also der „Goldene Wind“ der Achtsamkeit, Barmherzigkeit, die Erfahrung des SEINs und unseres tiefsten Wesens, ... geschenkt werden.
„Das dritte Lebensdrittel. Ausgangssituation und Ziel den Sinn des Lebens entdecken“ (S.101-110). ... Dieser Abschnitt läßt vermuten, daß junge Menschlein, die schon früh auf unfaßliche Weise Vollendete, ja Heil-Wirkende, Heilige, Boddhisatva sind, die haben nach himmlischem Willen schon früh das Diesseits verlassen. Das erinnert beispielsweise an den außergewöhnlichen Dichter Georg Büchner , 1813-1837 – aber auch an unseren begabten, vornehmen Großneffen David Friedrich Förster zu Hirschfeld, BA (1990- 2014). ... Hinsichtlich meines Reifens bin dem UNFAßbaren dankbar, daß mir ein langes Leben geschenkt ist. Das kann für ein äußeres und inneres Entfalten genutzt werden. ...
Abschließend ist der wegweisende Satz von Willigis Jäger herausstellen:
„Der Sinn des Lebens ist es, / unsere und aller Wesen / G´ttlichkeit zu erfahren.“ (S. 109).
Auch Karlfried Graf Dürckheim definiert ebenfalls den Sinn des Lebens wegweisend.
„Männerfragen - Frauenfragen“ (S. 111-118) basieren auf der Feststellung, daß ein Männliches und Weibliches je prinzipiell in uns mehr oder weniger gemischt in uns west. Das heißt, daß die jeweiligen Mixturen von Femininem und Maskulinem verpflichtet sind mit einender zu sprechen, denken, zu kooperieren. Deren rigorose Trennung wäre ein Vergehen gegen den Heiligen Geist. ... Einige Abschnitte muß ich leider übergehen.
Nun zum Abschnitt: „Glück und Glückseligkeit“ (S. 122-126). Auch dieser Abschnitt wirkt bewundernswert aufklärend. ... Eine Ergänzung: Glück hat vordergründig etwas mit einem zufälligen, überraschenden Zusammentreffen von günstigen Umständen, ... . Glück hat als etwas mit einem ´Gelingen ´ eines Unternehmens zu tun. Das kann gut oder böse sein. Aber Glückseligkeit ist nur mit dem unsäglich GUTen zu tun, wie insbesondere das Schaffen, Stiften, Bewahren von FRIEDE. Das berührt und stärkt die kernhafte Seele.774 Es geht also offensichtlich darum, daß uns der „Goldene Wind“, das G´ttliche , die intellektuelle Redlichkeit, Fairness, Zuversicht, das FRIEDE-Stiften, ... trägt.
Die Achtsamkeit als Tor zur Erfahrung des Goldenen Windes“ (S. 132-146).
Auch dieser Abschnitt fasziniert. Das eingehende Literaturstudium des Autors beeindruckt. Das Studium dieser Seiten ist empfehlenswert. Achtsamkeit ist der Kern aller Hochreligionen. ***
Leider muß ich viele Kapitel überspringen. Aber zum Schluß möchte ich noch hervorheben:
„Erfahrungsraum Religion“ (S. 393ff). Anfangs wird des redlichen evangelischen Pfarrers ... Müller in ... gedacht. ... Der Begriff Religion kommt vom lateinischen religere ; es ist alles miteinander verknüpft, vernetzt, verkettet, ... . Diese analytisch bedingte Diagnose eines Entwicklungs- Status hat anscheinend zunächst nichts mit dem UNFAßlichen zu tun. Von Bedeutung wird der UNBESCHREIBliche G´tt , wenn es darum geht, die Entropie, den Niedergang herzhaft entschieden aufzuhalten, sich entschieden entgegen zu stellen. Dazu wird ein persönliches (königliches) Gesalbtsein, ein relegere als ein immer wieder Lesen benötigt. Daraus haben sich negentropische Gedanken zu entfalten. Dieses kritische Geistesgut in Verbindung mit einem Planungs-Vorgang ist die Basis für ein Entwickeln von Konzeptionen; die sollen einer Problemlösung dienen. Das erfordert das Entfalten einer persönlichen gesalbten Erfindungs- Kraft. Die sollte letztlich vom Goldenen Wind her geleitet werden.
Zudem habe ich in einer schlimmen persönlichen Krise erlebt, wie un-ER /SIE /ES -wartet mich eine Telefon-Stimme zur Besinnung gerufen hat. +++ *****
Letztlich gibt es unzählige Wege, Religionen, ... zum Kern des UNNENNBaren . Aber dennoch sollten wir kleinen Menschlein Wege zum kyrios oikos , zum Haus des EWIGen , zu den Kirchen finden. Wie nötig benötigen wir unentwegt Orientierungs-Hinweise!
„Erfahrungen im Alltag“ (S. 396). Eine bescheidene Anmerkung: Unentwegt sollen wir uns so disziplinieren, daß wir möglichst jedermann ein Schüler, ein discipulus sind, um Menschen, Geschöpfen diszipliniert begegnen zu können. Dann erfahren wir etwas vom Hauch, Goldenen Wind des UNFAßlichen . ***
„Epilog von Roland R. Ropers [* 1945; sh. wikipedia]“ (S. 424-427).
R.R. Ropers ist ein Freund des Autors. Darauf kann E.M.-G. stolz sein. Es bereitet mir große Freude, Zuversicht, dessen Nachwort zu lesen. Nur ein Satz ist hervorzuheben: „Unsere Wesensnatur ist frei von Geburt und Tod.“ (S. 425).
Es folgen „Danksagung“, „Literaturhinweise“, „Bildquellennachweis“ (S. 429ff).
Nun freue ich mich, daß ich zum Schluß ein hohes Lob aussprechen kann, und wünsche dem Buch (möglichst verbesserte) Neuauflagen. ... Darin sollte der Gebrauch des Wortes Glauben, und des Verbums glauben in guten Sinne gebraucht werden. Glauben kommt von geloben . Das hat aber nichts mit: Ich meine, nehme an, vermute, es ist wahrscheinlich. - Nach einer Radiomeldung wissen etwa 97 % der Menschen, was glauben bedeutet: Ich ge-lobe, mich zusammenzureißen gegenüber den Menschen, Geschöpfen, dem EINEN . *** Ein anderes Wort wie Job ist eigentlich eine Verhohnepipelung von Menschen. Das zentral bedeutsame Wort ist dafür Arbeiten; das heißt: Menschen können sich nur entfalten, wenn sie durch Arbeiten innere und äußere Roben (etymologisch von raboti, roboti, slaw.) erwerben. Außerdem hängt arbeiten mit travaille (frz. – trans valle, lat: über ein Tal hinweg, den Abgrund überwinden) zusammen.
Dem UNAUSWÄGbaren ist herzlich zu danken, daß dieser dem sehr verehrten Autor den „Goldenen Wind“ geschenkt hat. Zugleich ist dem Frieling -Verlag herzlich dafür zu danken, daß dessen Mitarbeiter auch etwas vom „Goldenen Wind“ verspürten, und somit ein ansprechendes Buch hervorbringen konnten. Ja – dieses Buch ist auch für mich eine stete Verpflichtung zum Studium, um Metamorphosen, Verwandlungen, erlangen zu können. Diesen h-imm -lischen Hauch möge auch viele andere Menschen berühren – insbesondere die Leser: NAMASTE! Wir Menschlein sollen vom unaussprechlich G´ttlichen her herzhaft gegrü.t und getragen sein! GSvB
763 Walt. Habel, Begr., Karin DiFelice, Red.: Wer ist Wer? Das Dt. Who´s Who; Essen, 2013/14, 795.
764 Walt. Habel, Begr., Karin DiFelice, Red.: Wer ist Wer? Das Dt. Who´s Who; Essen, 2013/14, 494.
765 Karlfried Graf Dürckheim erhielt 1972 die Humboldt-Plakette als Ehrengabe; sh.: Dr.-Ing. Hanna Jordan, Hrsg., 2002: Curriculum Vitae der Humboldt-Ges. f. Wissenschaft, Kunst u. Bildung e.V. anläßlich der Feier ihres 40-jährigen Bestehens am 12. Mai 2012, Mannheim, S. 58. *** Dr. Jutta I. Stahl und der Rezensent nahmen an der 40-Jahr-Feier teil.
766 Sh.: G. Stahl, Hrsg.: Wiesbadener Anthologie, WI, Band 3, 2011, Verlag Dinges & Frick, WI.
767 Dr. Wilhelm Nestle (Stuttgart 1865-1959), 1949: Griechische Lebensweisheit u. Lebenskunst, Walter Hädecke Verlag, Stuttgart, Weil der Stadt, S. ... .
768 Sh. u.a.: Walter Schwery, 2008: Das Böse oder die Versöhnung mit dem Dunklen Bruder: Studienreihe zur Analytischen Psychologie, Band 2, Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg. *** W. Schwey,Friedhagweg 23, CH 3047 Bremgarten bei Bern, Schweiz. *** Ein nobles Präsent von Herrn Prof. Dr. ErhardMeyer-Galow, Essen, vom 31.1. 2015.
769 Zu Dämon, Daimonion sh.: Dr. Wilhelm Nestle (Stuttgart 1865-1959), 1949: Griechische Lebensweisheitu. Lebenskunst, Walter Hädecke Verlag, Stuttgart, Weil der Stadt, S. 288.
770 Sh. vertief.: Georg Diez: Frieden ist auch nur noch ein Wort. Debatte. Warum sich heute Linke u. Rechteauf denselben Demonstrat. treffen? In: DER SPIEGEL 1/2015, S. 128f. * Frdl. zugesandt von Frau MeikeStapf, SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Ericusspitze 1, D 29457 HH.
771 Sh. u.a.: Dr.med.dent. Hagop Martin Deranian, 2014. [USA-]Präsident John Calvin Coolidge jr. undder Armenische Waisenteppich; Aus dem Armenischen von Ortrud Cramer; Hans Schiler Verlag, Berlin,Tübingen. *** Ein nobles Buch-Geschenk von Frau Journalistin, Schriftstellerin Muriel Mirak[ian]-Weißbach, An der Stadtmauer 17, D 65191 WI am 28.1. 2015. Tel.: 0611 –609 1315; Mobil. 0178 – 387 3393.
772 Sh. erg.: Dr. jur. Heribert Prantl, 2005: Kein schöner Land. Die Zerstörung der sozialen Gerechtigkeit. /„Der Sozialstaat ist Heimat. Beschimpfen kann ihn nur der, der keine Heimat braucht. Und den Abriß wirdnur der verlangen, der in seiner eigenen Villa wohnt. Ob er sich dort noch sehr lange wohlfühlen würde, istaber fraglich.“; Droemer Verlag, München. *** Prof. Dr. Peter Bendixen (Bochum, Wien), 2009: UnternehmerischeVerantwortung. Die historische Dimension einer zukunftsweisenden Wirtschaftsethik; LITVerlag, Hamburg, London, Wien, Zürich, ... . Rez, von G. Stahl, in: Günter Stahl, Hrsg., 2010: WiesbadenerAnthologie, Band 2, Verlag Dinges & Frick, Wiesbaden, S. 518-524.
773 Sh. vertief.: Harald Schmidt, Jörn Bender: Vor historischem Schritt. EZB. Staatsanleihenkäufe in greifbarer Nähe / Mario Draghi will Sorgen Deutschlands ausräumen; Foto: dpa; in: WK 191. 2015.
774 Sh. erg. u. vertief.: Wolfg. Pfeifer, Leiter, 2012: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen; Edition Kramer, Koblenz, S. 458f.